Last Updated on Januar 15, 2021 S F
Die M.A.R.A. Redaktion nahm sich zwischen den Jahren Zeit, um mit dem Ex-Profi und heutigen Unternehmer Jörg Schors über die Fähigkeiten von Tennisprofis zu sprechen und wie diese auf ein erfolgreiches Berufsleben als Unternehmer übertragen werden können. Gerade in den aktuellen Coronazeiten sind besondere Talente gefragt.
Redaktion: Jörg, Du warst in Deiner Jugendzeit ein erfolgreicher Tennisspieler. Wie weit hast Du es in Deiner aktiven Zeit gebracht?
J. Schors: Ich war zweimal Deutscher Jugend-Vizemeister im Einzel und zweimal Deutscher Jugendmeister im Doppel. Ebenso habe ich mit dem deutschen Team die Europameisterschaft gewonnen. Im Einzel bezwangen wir Spanien mit Alex Corretja und Carlos Moya. Ich konnte mit meinem Einzelsieg den entscheidenden Punkt zu diesem Erfolg beitragen. Im Halbfinale vorher schlugen wir Schweden u.a. mit Thomas Enqvist. In der ITF Jugendweltrangliste erreichte ich die Top 25, später bei den Herren rangierte ich im Einzel unter den Top 400, im Doppel Top 350 der ATP Weltrangliste. Mein größter Erfolg dabei war sicherlich der Satellite Sieg in Manila auf den Philippinen.
Redaktion: Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sollte ein Tennisprofi im Besonderen mitbringen?
J. Schors: Neben guten Koordinationsfähigkeiten und Disziplin zählt vor allem die mentale Stärke. Bei den Big Points musst Du zupacken und noch einen drauflegen können. Dann heißt es, das maximale Potenzial auszuschöpfen.
Redaktion: Warum hast Du damals nicht weiter an Deiner vielversprechenden Tenniskarriere gearbeitet?
J. Schors: Ich habe zu lange auf Satellite Niveau gespielt (heute: ITF World Tennis Tour), das war unbefriedigend. Da ich schon immer wirtschaftlich interessiert war und die Einkommensperspektiven einer Tenniskarriere nicht die günstigsten waren, setzte ein Umdenken bei mir ein. Die Situation am damaligen Kapitalmarkt motivierte mich dort einzusteigen.
Redaktion: Ist Dir der Übergang in Deine neue Tätigkeit schwergefallen?
J. Schors: Nein (lacht). Ich hatte recht zügig Erfolg und so war ich von meinem neuen Weg schnell überzeugt.
Ich war von meinem neuen Weg schnell überzeugt…
Redaktion: Auf was kam es in dieser Zeit besonders an?
J. Schors: Am Kapitalmarkt muss man vor allem informiert sein und schnell reagieren können, das heißt zunächst: Arbeiten, Tag und Nacht. Zeitgleich gründete ich meine Autovermietung, um noch ein zweites Standbein aufzubauen. Von meinen Eltern kannte ich diese Branche bereits. Da es am neuen Markt dann auch schnell mal in eine andere Richtung gehen konnte und dann auch ging, war dies eine gute Entscheidung.
Redaktion: Hast Du einen glatten Schnitt gemacht oder bist Du Schritt für Schritt in ein neues Berufsleben gelangt?
J. Schors: Na ja, es gab schon einen Übergangsprozess über ca. ein Jahr, da hab ich dann immer noch einmal das ein oder andere Turnier gespielt.
Redaktion: Du bist heute Gesellschafter und Geschäftsführer der SMILE Autovermietung. Welchen Herausforderungen musstest Du Dich zum Start Deiner neuen Tätigkeit stellen?
J. Schors: Ich habe die Branche von der Basis aufwärts komplett kennen gelernt und jeden Schritt selbst durchlebt. Ich habe den Kunden das Auto zu Beginn persönlich übergeben und vorher auch die Beratungsgespräche geführt. Durch diese Basisarbeit war es für mich leichter den weiteren Aufbau und die Expansion der SMILE Autovermietung zu planen und voran zu treiben.
Redaktion: Würdest Du dich aus heutiger Sicht immer wieder so entscheiden?
J. Schors: Ja, auf jeden Fall!
Redaktion: Was machen die Angebote der SMILE Autovermietung besonders interessant?
J. Schors: Wir versuchen uns bewusst von den großen Mitbewerbern abzusetzen z.B. mit der flexiblen Langzeitmiete. Wir bieten einen tatsächlich transparenten „All-in Preis“ an und kassieren den Kunden nicht durch die Hintertür über Nebenkosten oder vor allem spätere Schäden ab, da die meisten Modelle mit 0 € Selbstbeteiligung vermietet werden. Auch unser Service für unsere Zielgruppe der Gewerbetreibenden hebt sich insoweit ab, dass wir bemüht sind, fest zugewiesene Ansprechpartner zur Verfügung zu stellen. Der gewerbetreibende Kunde hat im Falle eines Falles dann auch mich als direkten Ansprechpartner, so dass eventuelle Probleme schnell und persönlich gelöst werden können.
Ich bewundere Roger Federer!
Redaktion: Welche Anforderungen eines Tennisprofis werden nun auch in Deinem aktuellen Alltag als Geschäftsführer eines mittelständigen Unternehmens gestellt?
J. Schors: In beiden Bereichen muss mit extremen Stresssituationen umgegangen werden. Man muss fokussiert und sachlich bleiben. Unabdingbar ist eine feste Strategie an der man auch in besonderen Situationen festhält. Ich muss von meinem Handeln in aller Konsequenz überzeugt sein.
Redaktion: Inwiefern ist Dein Unternehmen von der Coronakrise betroffen?
J. Schors: Bzgl. der Langzeitmieten bemerken wir weniger negative Auswirkungen. Wir sind aktuell grob auf dem Stand des letzten Jahres. Ohne Corona wären wir hier jedoch weiter gewachsen. Die Vermietung an unfallgeschädigte Kunden ist durch die Coronakrise schon wesentlich stärker in Mitleidenschaft gezogen. Durch weniger Verkehr entstehen weniger Unfälle und damit weniger Nachfrage nach Mietfahrzeugen für Ersatzmobilität.
Redaktion: Bist Du dem Tennissport auch heute noch verbunden?
J. Schors: Ehrlich gesagt, ich habe den Tennisschläger seit Ewigkeiten nicht mehr angefasst. Trotzdem schaue ich hin und wieder mal auf die ATP tour und interessiere mich für die deutschen Cracks. Ich bewundere Roger Federer, der trotz seines Alters überragendes Tennis spielt.
Redaktion: Jörg, vielen Dank für dieses Gespräch und viel Glück für Dein Unternehmen.
Steckbrief Jörg Schors:
Geboren in: Aachen
Wohnhaft in: Aachen
Bestes ATP Ranking: Top 400 im Einzel, Top 350 im Doppel
Größte Tenniserfolge: Satellite Gesamtsieg in Manila (Philippinen)
Geschäftsführer der SMILE Autovermietung seit: Dezember 1994
Anzahl der Mitarbeiter: Ca. 100
Anzahl der Flottenfahrzeuge: Ca. 1000